Archiv der Kategorie: Begegnungen

„Sinas Traum ist unser Auftrag“

Heute wurden in Quakenbrück die neuen Büros des so genannten Sozialraumteams 1 eingeweiht. Seine Aufgabe unter anderem: Nähe zu den Menschen schaffen, präventive und unterstützende Hilfsmaßnahmen für Kinder, Jugendliche und Familien anbieten. Tolles Projekt, tolle Initiatoren, tolle Menschen. Und allesamt sympatisch.

>> Dieser Artikel ist auch hier sowie in der Printausgabe erschienen.

V.l.n.r: Projektleiterin Sozialraumorientierung: Sylvia Bachers, Bürgermeister von Fürstenau: Peter Selters, Bürgermeister Artland: Reinhard Scholz, Sozialraumleiter Norbert Hagemann, Kreisrat Matthias Selle und Fachdienstleiter Stefan Ottmann.

Lachen ist die beste Medizin

Ich muss zu einer ungemütlichen Untersuchung ins Krankenhaus. Magenspiegelung. Wahrlich nicht schön. Da gibt es sicher Besseres – naja, aber auch Schlimmeres. Trotzdem habe ich Unbehagen. Wie auch nicht. Es gibt wohl keinen Menschen, der das gern über sich ergehen lässt.

Als ich mit meiner Liege in das Vorbereitungszimmer geschoben werde, warten da bereits zwei alte Männer auf die Spiegelung. Sie scheinen sich keine Sorgen zu machen. Sie lachen sogar über irgendetwas, während ich mich halb verrückt mache und mir vorstelle, in welche Windungen meines Inneren dieser circa einen Zentimeter dicke Schlauch gehen wird – bis in den Dünndarm runter. Wah. Ich höre lieber auf mit dem Vorstellen.

Ich kriege einen Gesprächsfetzen zwischen den beiden Herren mit.
“ … Jaja, so hat man dann hin und wieder auch mal seinen Spaß. Aber wer lacht, soll ja angeblich länger leben.“
Kurzes Schweigen.
„Jaaaa“, so der andere etwas zögerlich, „aber anders herum ist es ja auch so, wer lange lebt, hat mitunter nicht viel zu lachen.“
Wieder Schweigen. Dann lachen beide ihr sympathisches Altherrenlachen.
Ich lache einfach mit.

Lächeln und Lachen halten jung und gesund – Zeichnung (c) Franziska Kuo

Fitness kennt kein Alter

Es „schneeregnet“. Macht nichts. Ich habe mir vorgenommen zu joggen, also jogge ich. Ich entscheide mich für die Strecke am Spreeufer: Von der Schlossbrücke geht es unter der Gotzkowskybrücke hindurch, an der Playa Paradiso vorbei bis zu Mercedes Benz. Dann erreiche ich den Tiergarten. Es wird langsam dunkel, doch der Park ist beleuchtet. Es macht Spaß zu dieser Tageszeit zu laufen. Auch bei diesem Wetter. Oder gerade bei diesem Wetter. Ich hüpfe in die Pfützen wie damals, meine warmen Füße werden angenehm gekühlt.

Auf dem Rückweg. Circa einen Kilometer vor der Schlossbrücke merke ich, dass der Boden unter meinen Füßen leicht vibirert. Aus den Augenwinkeln sehe ich eine Person, die zum Überholen ansetzt, doch dann auf meiner Höhe und in meinem Tempo bleibt. Es ist ein Mann. Ich schaue ihn verwundert an, und er bedeutet mir, die Ohrstöpsele herauszunehmen. Ich mustere ihn: Er ist um die 70, stelle ich erstaunt fest. Und er hat mich eingeholt.

„Entschuldigung, wo finde ich die nächste S-Bahn-Station?“ Er sieht richtig drahtig aus. Ich hoffe, dass ich in dem Alter auch noch so fit bin.
Ich schwanke zwischen den Bahnhöfen Jungfernheide und Charlottenburg, schlage ihm dann letztere vor.
„Danke!“
Er zieht an mir vorbei. Da kann ich mir noch eine Scheibe abschneiden. Den letzten Kilometer dann laufe ich etwas schneller.

Hauptsache Bewegung!