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Ente gut, alles gut?

Reges Treiben ist momentan in den Parkteichen Berlins zu beobachten – so auch am Schloss Charlottenburg.

Dieses schicke Erpelexemplar hier war kürzlich ganz rege dabei, die vielen hübschen Entenweibchen zu hofieren. Mit einigem Erfolg, wie zu beobachten war.

Ente gut, alles gut.

Doch die Konkurrenz schläft ja bekanntlich nicht.
Auch nicht im Ententeich:

Die Konkurrenz schläft nicht.

Doch am Ende haben sich die beiden Erpel einigen können.
Ente gut, alles gut.

Berlin: Begegnungen und Begebenheiten

+++ Eigenwerbung-Alert! +++

Geschafft! Das Buch zum Blog Berlin: Begegnungen und Begebenheiten ist fertig!
Am Wochenende habe ich es in Druck gegeben. In circa vier bis sechs Wochen dann wird es hoffentlich auf dem Markt sein.
Die Themen: Berlin, Menschen und Alltagssituationen.

Im Band enthalten sind 25 Kurzgeschichten sowie 25 Fotografien, die unsere Hauptstadt in den verschiedensten „Gemütslagen“ zeigen. Jede Geschichte wird gewissermaßen mit einem Bild abgerundet und zusammengefasst.

Und so sieht das Buch aus:

Berlin - Begegnungen und Begebenheiten

Klappentext:

Leben erleben in Berlin ist wie eine außergewöhnliche Symphonie hören: wie eine Mischung aus harmonischem kulturellen Wohlklang auf der einen und sozialer Kakophonie auf der anderen Seite. Die deutsche Kapitale ist eine der spannendsten Städte des Erdballs.

Zahllose Besucher strömen jedes Jahr in die charmante Hauptstadt, um das zu erleben, wovon Alteingesessene und Neuberliner so leidenschaftlich schwärmen: eine vielschichtige Kulturlandschaft, die Verschmelzung von Ost und West, Alt und Modern, Konservativ und Progressiv. Turbulent, aufbrausend und niemals schlafend wird das „dicke B oben an der Spree“ einfach nicht langweilig.

Berlin nervt und fasziniert gleichermaßen: Hedonistischer Lebensstil, Ausschweifung und Verschmutzung gehen Hand in Hand mit Internationalität, Offenheit und Neugierde. Man kann einfach nicht genug kriegen vom beliebten „Spreeathen“.

Vorliegende Kurzgeschichtensammlung ist eine Hommage an die Hauptstadt, eine Metropole voller Superlative und Gegensätze.

Und weil Schreiben in den meisten Fällen – zumindest materiell – eher arm als reich macht: Wer möchte, kann natürlich schon ein Exemplar (Kosten: 12,90 Euro) bei mir vorbestellen oder einfach warten, bis das Buch im Handel (unter anderem bei Amazon, ISBN 978-3-8370-3614-5) erhältlich ist. 🙂

Synchronschaukeln

Spielplätze sind Orte der Begegnung. Kleine und große Kinder tummeln sich in Sandkästen und auf  Klettergerüsten. Sie lernen hier im wahrsten Sinne des Wortes spielerisch soziales Verhalten und knüpfen erste Freundschaften. Wichtige Lebenerfahrungen werden gemacht. Der Kollwitzplatz im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg ist so ein Ort.

Ein kleines blondes Mädchen um die zweieinhalb Jahre mit geröteten Pausbäckchen ist äußerst ungeduldig: Zu gerne möchte sie schaukeln. Sie hat sich doch so sehr darauf gefreut. Bereits während des Mittagessens hatte sie munter vom Spielplatz geplappert. Doch ein anderes Mädchen ist schon länger da und wartet ebenfalls darauf, dass das Objekt ihrer Begierde frei wird.

Die Kleine mit den Pausbäckchen nähert sich der Schaukel, doch das andere Mädchen ist wagemutiger und traut sich noch dichter an das Gerüst heran. Sie ist etwa ein Jahr älter. Ein paar abschätzige Blicke, und im gegenseitigen stillen Einvernehmen sind die Fronten innerhalb weniger Sekunden geklärt: Die Ältere setzt sich auf die Schaukel, resignierte Blicke von der Jüngeren in Richtung Mama. Die Mundwinkel rutschen nach unten.

Auf einer Bank sitzt ein älterer Herr mit sympathischen Lachfältchen und rot-grau kariertem Baret. Er blättert in einer Zeitung, bis er einen Artikel findet, der ihm offensichtlich zusagt. Ein paar Minuten liest er aufmerksam, dann hebt er den Kopf und schaut dem munteren Treiben der Eltern und Kinder zu. Er scheint zu sinnieren, nachzudenken über den Artikel. Vielleicht erinnert er sich aber auch daran, wie es war, als seine Kinder noch klein waren. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht.

Auf der anderen Seite des Spielplatzes gibt es noch ein weiteres Gerüst mit zwei Schaukeln. Das kleine blonde Mädchen mit den Pausbacken und ihr Papa sehen, dass eine davon frei geworden ist und eilen hin. Der Vater schubst an, die Tochter jauchzt. In der Schaukel daneben sitzt ebenfalls ein Mädchen. Sie ist im gleichen Alter und hat dunkles Haar. Ihr roter Mantel flattert im Wind, während Papi die Schaukel lustlos in Schwung bringt. Auch der andere Vater verliert nach einer Weile die Geduld, schaut dann und wann auf die Uhr und signalisiert der Tochter, dass sie gleich aufbrechen werden. Bei dem anderen Papa das gleiche Prozerede: „Jetzt müssen wir aber los.“ Die Gesichtchen der beiden Kleinen verlieren abrupt ihr Strahlen.

„Ich will aber noch nicht nach Hause!“, sagt die Kleine mit den Pausbacken echauffiert. „Ja, und ich auch nicht!“, erwidert die andere. Die Kleinen schauen sich an, mustern sich interessiert und lassen sich noch eine Weile anschubsen. Die Väter werfen sich belustigte Blicke zu. „Na gut, aber wirklich nicht mehr lange!“, sagt der Papa der Kleinen mit dem roten Mantel.

Gemeinsam und im Takt schubsen die beiden Männer ihre Kinder an. Gleichzeitig gehen die Schaukeln nach vorn, dann wieder nach hinten. Im Moment des Anschubsens geben beide Mädchen Kicherlaute von sich. Auch den Väter sieht man jetzt Freude über das Synchronschaukeln an.  Kommunikation und Interaktion – und zwei Kinder als Verbündete.

Winter ade…

… Doch Scheiden tut nicht wirklich weh. Seit drei Tagen ist offiziell Frühling – und das ist auch gut so.

Dennoch: Folgenden Schnappschuss habe ich eben auf meinem (relativ) pixelstarken Fotohandy entdeckt und möchte dem Winter damit nostalgisch hinterherwinken. Bis zum nächsten Mal!

Schnee-Idyll

Morgendliche Rutschpartie

8.30 Uhr. Aus der Haustür tretend stelle ich fest, dass noch immer viel Schnee liegt. Na denn, wann hat man schon mal so einen Winter. Und er mutet ja doch recht idyllisch an. Hinzu kommt allerdings eine ziemliche Glätte, auf die meine profillosen Schuhsohlen permanent reagieren: Ich rutsche hin und her und muss kleine Trippelschrittchen machen, um nicht zu fallen. Würde ich jetzt hinter mir laufen und mir bei diesen Bewegungen zusehen, würde ich mich wohl über mich selbst lustig machen. Wie praktisch es doch ist, dass man nicht mit dem Anblick der eigenen Körperrückseite konfrontiert wird.

Als ich um die Ecke biege, sehe ich, dass sich der Bus bereits gefährlich schnell der Haltestelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite nähert. Ich bin noch gute 50 Meter davon entfernt, also verdrehe ich kurz genervt die Augen und renne los, denn der nächste Bus kommt erst wieder in zehn Minuten. Ich darf keine Zeit verlieren. Stress am frühen Morgen.

Und dann passiert es: Mein rechter Fuß verliert die Bodenhaftung und gleitet nach vorn. Gerade noch so kann ich mich halten und versuche armrudernd meinen Körper auszutarieren. Auch diese Bewegung sieht sicher nicht sehr anmutig aus. Ich sehe mich schon beinahe in Sicherheit, doch dann verliere ich den Kampf mit der eisigen Glätte: Ich falle nach hinten und rutsche mit dem Hintern ein paar Meter nach vorn – das rechte Bein voran. Okay, das sieht nun garantiert so richtig bescheuert aus.

Das rechte Bein ist es dann auch, das einer älteren Frau um die 60 ebenfalls den Boden unter den Füßen wegreißt. Ich schlittere direkt in sie hinein, und noch bevor ich „Vorsicht!“ rufen kann, liegt sie auch schon auf dem Rücken und stöhnt. Ihre Begleiterin, etwas älter als das Opfer, stößt einen kleinen Schreckensschrei aus, dann dreht sie sich zu mir um und schaut mich erzürnt an. Jetzt bekomme ich bestimmt Ärger. Sie starrt mich eine Weile an und sagt dann nur: „Oh Gott! Ein Mädel auch noch.“ Ich habe keinen blassen Schimmer, was sie damit meint. Noch Stunden später grübele ich darüber nach, ohne zu einer plausiblen Erklärung zu gelangen.

Mein schlechtes Gewissen lässt mich die Damen gefühlte 1.000 Male fragen, ob denn alles in Ordnung sei und ob ich denn wirklich nicht helfen könne. Die beiden geben mir fast schon genervt mit Blicken zu verstehen, dass ich mich verziehen soll. Ich drehe mich noch etwa dutzendmal nach ihnen um. Sie stehen da und unterhalten sich angeregt. Worüber, das kann ich nicht mehr hören. Ich bin zu weit weg. Irgendwann höre ich es hinter mir kichern. Ich drehe mich um. Tatsächlich, die Frauen kichern. Ich runzele die Stirn, nun verstehe ich gar nichts mehr. Oder vielleicht doch: Anscheinend hatten sie schon lange kein so bewegendes Erlebnis mehr – im wahrsten Sinne des Wortes.