Als morgens unser Großraumbüro betrete, stehen dort Teller mit bunten Naschereien – Süßigkeiten, Knabberzeug und Mandarinen – zur allgemeinredaktionellen Schlemmerei bereit.
Heute ist Nikolaus, da „kann man schon mal naschen“. Doch am Morgen? Am Vormittag?
Meinem Kollegen am Tisch hinter mir entfährt dann und wann ein sehnsuchtsvolles Seufzen – doch er widersteht bis zum Mittagessen der Versuchung. Denn: „Vor dem Essen wird nicht geschnuckt!“
Schnucken – ein Wort, das ich zuvor nicht (oder zumindest nicht bewusst) gehört hatte und das wohl – so klärt mich besagter Kollege auf – aus dem Rheinischen stammt und soviel wie naschen bedeutet.
So weit, so gut, doch unweigerlich muss ich bei diesem Verb und der gelieferten Definition an die liebevolle Koseform Schnucki denken. So nennt man doch für gewöhnlich Menschen, die man mag. Und doch habe ich zuvor nie den Sinn dieses Wortes hinfragt. Da liegt für mich die Annahme nahe, dass schnucken und Schnucki irgendetwas miteinander zu tun haben müssen.
Und dann ist da noch diese kleine und besonders putzige Schafrasse, die vor allem in nordischen Gefilden über die Wiesen springt: die Heidschnucke. Sehr schnuckelig! Sehr beschaulich ist es vor allem, wenn eine dieser schnuckeligen Heidschnucken auf der Wiese schnuckt.
Bei all dem Geschnucke habe ich Appetit bekommen und gehe jetzt … essen.