Alles in Butter

So lasse ich den Tag doch gern angehen: Die Sonne strahlt, der heiße Kaffee vor mir dampft, seichte Musik ertönt aus den PC-Lautsprechern. Herrlich! Es ist einfach alles in Butter heute Morgen. Alles in Butter. Ich stelle mir Gemüse und Fisch in zerlassener Butter vor. Hat die Redewendung vielleicht durch kulinarische Genüsse ihren Hintergrund?

Nö, zumindest nicht so ganz direkt. Wie viele andere stammt auch dieser Spruch aus dem Mittelalter. In dieser Zeit wurden teure Gläser aus Italien über die Alpen nach Deutschland transportiert. Das war eine wackelige Angelegenheit, und schnell gab es – im wahrsten Sinne des Wortes – „Bruchware“.

Irgendwann hatte ein cleverer Händler eine geniale Idee: Er legte die zerbrechlichen Gläser vorsichtig in Fässer und goss anschließend heiße Butter darüber. Man ahnt es: Die Butter kühlte ab und wurde fest. Die Gläser hatten jetzt sicheren Halt. Und auch, wenn es dann einmal besonders stark ruckelte: Sie blieben in der Regel heil. Unheil gebannt, alles in Butter.

Butter hat aber vor allem eine tolle Qualität: Sie lässt sich wunderbar streichen … Angeregt durch das Schreiben gehe ich erst einmal in die Küche und schmiere mir ein wunderbares Butterbrot.


Besonders lecker: Butterbrot mit gekochten Eiern.
(Das „verrückte Huhn“ auf dem Bild findest Du übrigens HIER.)

19 Gedanken zu „Alles in Butter“

  1. Eine Gleichgesinnte!
    Liebe Heike/Abidi,

    ich habe bis jetzt gedacht, bei Dir würde es sich um einen ER handeln. Sorry! 😀
    Nun habe ich mich selbst eines Besseren belehrt und weiß um die schöne Wahrheit. Hihi …

    Ich bin nicht bei Texttreff? Aber das bin ich doch … ! (Habe mich soeben angemeldet *g*).
    Freue mich auf und über weiteren Austausch!

    Liebe Grüße,
    Coralita

  2. Heutzutage nehmen sie Plastikschaumstoffflocken – ich weiß gar nicht, wovor mir mehr gruseln soll bei dem Gedanken. Beim Umzug machen es doch auch Knüllpapier. Aber das wäre eine blöde Redewendung geworden: „Alles in ….“
    Lieben Gruß von Clara

  3. Facebook-Button für gleichgesinnte Blogs? Was es nicht alles gibt? Genau, überbewertet – wie Beckham. Und Dornfelder 🙂
    Freu mich, dein Blog gefunden zu haben. Und wundere mich, dass du kein Mitglied im Texttreff bist. Kennst du das Netzwerk noch nicht? Das KANN man nicht überbewerten …

  4. Moin Rewolve44,

    Menschen wussten sich wahrscheinlich schon immer irgendwie zu helfen. Zumindest die einen. Und die anderen sind dann eben „draufgegangen“. 😉

    Liebe Grüße,
    Coralita

  5. Hallo Abidi,

    cool! Endlich einen Gleichgesinnten gefunden! Mir ist auch schon aufgefallen, dass sich Dein Blog zu einem großen Teil um Sprache und Sprachirrungen dreht. Das gefällt mir, dazu brauche ich keinen facebook-Button! Die sind sowieso völlig überbewertet. 😉

    Ich grüße Dich herzlich,
    Coralita

  6. Echt interessant die Erklärung und auch total einleuchtend. Die wussten sich zu helfen im Mittelalter.
    Übrigens ‚Butterbrot mit gekochten Eiern‘ schmeckt wirklich lecker und das Foto dazu passt optimal.

    Lg,
    Rewolve44

  7. Tach Coralita,
    war ein „Geheimtipp“ eines meiner Leser, der fand, wir seien „verwandte Blogs“ 🙂 Was uns außer der Frischkäsevorliebe und einem Blogbeitrag über „We no speak Americano“ noch alles gemeinsam ist, hat wahrscheinlich vor allem mit sprachlichen Highlights wie der Butterredensart zu tun …
    Übrigens muss es gar keine Marmelade auf dem Frischkäse sein. Auch Honig ist da ganz lecker. Vor allem auf Ziegenfrischkäse.

  8. Tach Abidi,

    schön, dass Du hergefunden hast! (Wie, das würde mich natürlich schon interessieren …) 😀

    „Butter als Verpackungsmaterial: Darauf muss man erst mal kommen.“ => Das finde ich auch. Aber Not macht ja bekanntermaßen erfinderisch!
    Frischkäse als Marmeladenunterlage? Finde ich saulecker – mache ich auch, dann und wann.
    Dabei spielt es keine Rolle, welche Art von Konfitüre das ist.
    Alles Banane, Du Pflaume. Oder: Alles Marmelade. 😀

    LG,
    Coralita

  9. Hey Sumit,

    Du hast natürlich recht: Butter kann man nur gut streichen, wenn man sie ein paar Minuten vorher aus dem Kühlschrank genommen hat. Total wertvoller Tipp: Erst „streichen“, wenn möglich. Auf die Weise zerrupfst Du auch Dein Brot nicht. 😀

    Viele Grüße von Bloggerin zu Blogger!
    Coralita

  10. Hallo Fulano,

    gern. Beim Schreiben des Beitrags habe ich mir darüber auch den Kopf zerbrochen und hatte leider auch seltsame bildliche Vorstellungen von Danke für die Erklärung. Doch Du hast recht: lieber nicht! 😉

    Einen schönen Tag Dir!
    Coralita

  11. Buongiorno anche a te, Teufelchen!

    Da hast Du – ausnahmsweise? – mal recht! 😛 Ich hab mein Ding gefunden, allerdings schon länger. Ich muss da so … ein paar Monate alt gewesen sein. Zuerst war da das Gaffen, dann der Versuch, zu fragen oder meinen Senf dazuzugeben – na und dann das Schreiben irgendwann. 😀

    Aus dem Vollen schöpfen … Dein Wunsch sei mir Befehl!Da schreib ich einen Beitrag zu.
    Aber den ollen pseusoenglischen Text für „Wegrenner“, den kriegt Du nicht von mir übersetzt. 😛

    Salve,
    Coralita

  12. Meine Lieblingsredensart – weil ihr Ursprung so spannend ist und einfach genial! Butter als Verpackungsmaterial: Darauf muss man erst mal kommen. Auf mein Brötchen kommt sie dagegen seltener, da bevorzuge ich Frischkäse als Marmeladenunterlage …

  13. Ich dank‘ ebenfalls für die Erklärung. Aber Butter kann man garnicht gut streichen. Ich zerrupfe mein Brot jedesmal 🙁 Außer ich lass sie voher 20 Minuten draußen stehen – aber soweit plane ich nicht.
    Deshalb bin ich auf Margarine umgestiegen.

  14. Buongiorno!

    Du hast dein Ding gefunden
    und kannst jetzt aus dem Vollen schöpfen. 😉
    (Das „Butterbrot“ sieht lecker aus! ;-))

    Magst Du das mal bitte übersetzen:
    „There lies the dog buried!“ ;-D

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