Erbarmen

Sommer 2002, irgendwo in Dänemark: Erwachen in einem dunklen Verließ, umgeben von Betonwänden. Die junge Frau hat keine Ahnung, wo sie sich befindet und warum sie hier ist. Tage, Wochen, Monate vergehen. Und dann: Irgendwo aus dem Dunkel ertönt eine Lautsprecherstimme: Herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag, Merete. Du bist jetzt hier seit 126 Tagen, und das ist unser Geburtstagsgeschenk: Das Licht wird von nun an ein Jahr lang eingeschaltet bleiben. Es sei denn, du weißt die Antwort: Warum halten wir dich fest?

Die Abgeordnete Merete Lynggaard verschwindet im März 2002 ohne jede Spur auf einer Fähre von Rødby nach Puttgarden. Den alten Ermittlungsakten zufolge sei sie von Bord gestürzt und ertrunken. Doch Merete lebt, und sie hat längst beschlossen, ihren Peinigern keine Genugtuung zu verschaffen – selbst wenn das ihren eigenen Tod bedeutet …

2007. Vizekriminalkommissar Carl Mørck steckt in einer persönlichen und beruflichen Krise: Bei einer Schießerei kommt einer seiner Kollegen um, während ein anderer wahrscheinlich für immer querschnittsgelähmt bleiben wird. Mørck macht sich Vorwürfe, wird zunehmend depressiv. Seinen Kollegen in der Mordkommission ist er so keine große Hilfe mehr. Sein Vorgesetzter beschließt kurzerhand, das „Sonderdezernat Q“ zu gründen. Dieses soll sich mit alten, ungelösten Fällen beschäftigen. Die neuen Räumlichkeiten: im Keller. Problem gelöst. Mørck ist weg vom Fenster.

Carl Mørck lässt sich tatsächlich gehen. Doch als ihm der geheimnisvolle syrische Assistent Assad zur Seite gestellt wird, stoßen sie gemeinsam auf einen spektakulären Fall: das geheimnisvolle Verschwinden der Politikerin Merete Lynggaard. Carl und Assad kommen dem furchtbaren Schicksal der jungen Frau auf die Spur …

Emanzipation, Rätsel, familiäre Dramen, Psychopathen und Rettung in allerletzter Sekunde: Krimiautor Jussi Adler-Olsen lässt in Erbarmen nichts aus.
Sein Schreibstil ist brillant, er wechselt von komisch über ironisch zu fesselnd.

Nur der Titel müsste eigentlich anders lauten: Kein Erbarmen.

Der erste von bisher drei Fällen des Sonderdezernat Q unter der Leitung von Carl Mørck.
Unbedingt lesen!

6 Gedanken zu „Erbarmen“

  1. Ach Coralita, in unseren heutigen schmutzigen Zeiten mit dem Politiksumpf und Auftragsmorden – die es nicht nur von der Mafia in Italien oder Russland gibt, sondern sicher auch in anderen Ländern – gibt es doch fast nichts mehr, was es nicht gibt.

  2. Clara: Ja, das ist es. SUPERspannend sogar. Ich habe es an einem Wochenende verschlungen und wurde fast schon ungehalten, sobald man etwas von mir wollte. 😎
    Wieso glaubst Du, dass das passiert ist? Hast Du mal von einem solchen Fall gehört?

  3. Klingt nach interessantem Buch? Weißt Du den Originaltitel? Dürfte ja wohl auf Dänisch sein. Die Übersetzungen von skandinavisch nach deutsch mag ich alle nicht… das fiel mir besonders deutlich bei Mankell und Sjöwall/Wahlöö auf. Auf deutsch ist der ganze Sprachwitz weg 🙁

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