Beim Sonntagsfrühstück. Mein kleiner K. kippt den Wasserbecher um. Weil das bei beiden Kindern gefühlt andauernd passiert, entfährt mir leider etwas barsch: „Manno, wirf doch nicht immer den Becher um.“
Ich bin nicht stolz darauf, bereue das Gesagte sofort (außerdem ist es nur Wasser), aber noch bevor ich es abmildern oder mich bei K. entschuldigen kann, folgt sie auch schon: die gnadenlose Interjektion.
P.: „Mama??“
Ich: „Mhm?“
P.: „Wirklich immer? Macht der K. das immer?“
Ich (seufzend): „Nein, natürlich macht er das nicht immer. Manchmal aber eben schon … “
P.: „Mama, nein. Dann musst Du das auch so sagen: K., wirf doch nicht manchmal den Becher um.“
Ich: „Äh … “ Ich halte inne, bin platt. Er hat recht … „Da hast Du recht.“
Tja. Ich fühle den unsichtbaren Spiegel förmlich vor meinem Gesicht. Der Bengel kommt eben ganz nach mir.