Auf dem Rücken der Pferde

Neulich Morgen bin ich erwacht. Klar, das passiert. Aber etwas war anders als sonst: Ich hatte einen entsetzlichen Muskelkater! Logisch, den hat man eben manchmal, wenn man Sport macht. Aber das mir!? Ich bin doch nun wirklich ein sehr sportlicher Mensch: Ich jogge ein paar Mal die Woche je eine volle Stunde durch den Wald oder über die hiesigen Felder. Ich skate, wann immer es das Wetter zulässt, mit meinen supergenialen K2-Inlinern. Ich schwimme (im Sommer im Frei- oder im Winter im Hallenbad) – und so weiter.

Echt jetzt, ich bin wirklich sportlich! In meinem Freundeskreis nennt man mich sogar „Sportskanone“. Auch, wenn ich nicht so ganz nachvollziehen kann, was ich mit einer Kanone gemeinsam haben soll … Die Power? Die Schnelligkeit? Volles Rohr Kraft? Oh. Ach so! Ja, doch. Das nehme ich gern an.

Zurück zu meinem wirklich üblen, schmerzenden Muskelkater (den ich übrigens an Stellen verspürte, von denen ich noch gar nicht wusste, dass es dort Muskeln gibt!). Was also ist geschehen? Ich drücke es mal so aus, denn so klingt es besser – und ja auch schöner: Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. Ja, genau, das sagt man doch so. „Äh, was …?!“ oder auch „Wtf?!“ fragt sich jetzt die eine oder der andere. Okay, Licht ins Dunkel: Ich bin doch tatsächlich unter die Reitsportler gegangen! Neulich Abend hatte ich meine erste Stunde auf einem erstklassigen Hof.

Tja, daher der Muskelkater. Und, was soll ich noch großartig schreiben oder erklären:  Es war herrlich! Ich konnte gar nicht genug kriegen (auch, wenn ich zunächst staunte, wie hoch so ein Pferd ist beziehungsweise wie klein die Welt von dort oben ausschaut. Okay, vielleicht übertreibe ich ja aber auch – aber wenn, dann nur ein klein wenig …)

Mit meiner Stute ging ich zunächst einmal schön brav an der Longe Schritt, später trabten wir dann schon, wir beide. „Wow!“, ruft meine Reitlehrerin erstaunt aus. „Da haben wir ja ein Naturtalent!“. Und jetzt möchte sie es wissen. „Möchtest Du denn mal testweise galoppieren?“, fragt sie. „Klar!“, rufe ich selbstsicher aus. Und denke bei mir: Ach. Du. Sch. … Aber, das wird schon! Sie lässt das Pferd also rennen. OH. MEIN. G … Was für eine verdammt hoppelige Angelegenheit so ein Galopp doch ist!

Nein, das hätte ich nun nicht gedacht. Vom Boden sieht das doch so simpel und elegant aus! Die Reitlehrerin pfeift vor Begeisterung. „Echt, Du bist ein Naturtalent!“ Ich versuche zu grinsen – und mich auf dem Pferd zu halten. Mann, bin ich froh, als es vorbei ist – sage aber nur: „Geil. Das macht Spaß!“. Dann lässt sie mich noch einmal galoppieren. Manchmal sollte ich einfach meine Klappe halten.

Inzwischen bin ich fast einen Monat dabei, und ich finde, ich mache mich ganz gut – auch, wenn ich natürlich noch tausende Meilen davon entfernt bin, eine gute Reiterin zu sein. Macht gar nichts, der Weg ist ja bekanntlich das Ziel.
Reitergruß!

 

Keins der beiden kann meiner Aletta das Pferdewasser reichen, aber sind diese majestätischen Tiere nicht einfach wunderschön?

 

 

 

 

 

 

4 Gedanken zu „Auf dem Rücken der Pferde“

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