Nein, dies ist kein erotischer Beitrag. Sehr wohl aber ein sprachwissenschaftlicher. Und das ist ja auch nicht schlecht. Ich ärgere mich gerade über jemanden, der vom Tuten und Blasen keine Ahnung hat. Mann, könnte ich mich über den aufregen! Mache ich aber nicht, denn das bringt ja nichts – außer vielleicht dem Verlust zahlreicher wichtiger Nerven. Nein, da beschäftige ich mich doch lieber mit Sprache und gehe diesem Spruch mal auf die Spur. Vom Tuten und Blasen keine Ahnung haben.
Wir haben es schon erfahren: Viele Phrasen und Wendungen gehen bis weit ins Mittelalter zurück – so auch diese. Wir wissen auch, dass es im Mittelalter keine Alarmanlagen oder ähnliche Warnsysteme gab. Auch eine 110 in Tastenform auf dem Handy nicht. Was – oder wen – es aber sehr wohl gab, waren Nachtwächter, die nachts durch die Straßen patrouillierten und für Ruhe und Ordnung sorgten. Musste jemand vor etwas gewarnt werden, blies der diensthabende Nachtwächter in sein Horn. Irgendwie muss man sich ja bemerkbar machen.
Eine ehrenvolle Aufgabe? Sollte man meinen. Aber Nachtwächter zu sein, war zu dieser Zeit nicht besonders hoch angesehen. In den Augen der Menschen gehörte nicht viel zu diesem Beruf: umherlaufen und ins Horn blasen, das konnte schließlich jeder. Und wer nicht einmal dazu fähig war, der galt als ganz besonders dumm, der hatte eben vom Tuten und Blasen keine Ahnung.
So ist das bis heute geblieben.
Jetzt geht es mir schon viel besser. Sprache hilft bei Unmut meist.
Ich wünsche allen ein erholsames Wochenende!
Haben Ahnung vom Tuten und Blasen: Musiker bei der Probe