Literaturausschreibung zum Thema „Glück“

Man will nicht nur glücklich sein, sondern glücklicher als die anderen. Und das ist deshalb so schwer, weil wir die anderen für glücklicher halten, als sie sind. (Charles-Louis de Montesquieu)

Glück bedeutet für jeden Menschen etwas anderes. Für die einen liegt es in den kleinen Dingen des Alltags, für den anderen bedeutet die Familie ihr ganzes Glück. Was ist eigentlich Glück, und was bedeutet es für Dich? Ist jeder seines Glückes selbst Schmied oder liegt es nicht immer nur in unseren eigenen Händen, ob wir im Leben glücklich werden? Wie werden wir überhaupt glücklich?

Reiche Deine Gedanken und Vorstellungen ein – in Form von Essays, Fotografien, Zeichnungen, Gedichten oder Kurzgeschichten. Deiner Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt.


Teilnahmebedingungen

  • Jeder Teilnehmer darf bis zu zwei Beiträge einsenden.
  • Die eingereichten Beiträge müssen selbst verfasst sein.
  • Die Länge der eingereichten Beiträge sollte je 20.000 Zeichen nicht überschreiten.
  • Textbeiträge dürfen bereits veröffentlicht worden sein.
  • Bitte die erforderlichen Angaben zur Person (Name, Adresse, E-Mail) beifügen.
  • Die Einreichung erfolgt über die E-Mail-Adresse info@polamedia.de
  • Einsendeschluss ist der 30. Juni 2011.
  • Mit der Einsendung stimmt der Teilnehmer Veröffentlichung in der Anthologie zu.

Hinweis: Die Anthologie wird voraussichtlich im Herbst 2011 im polamedia Verlag erscheinen. Da es sich bei dem Projekt um ein Leidenschaftsprojekt handelt und weniger wirtschaftliche Absichten verfolgt, erhalten die Autoren der ausgewählten Beiträge kein Honorar. Eine Jury aus Journalisten und Schriftstellern wählt die drei beeindruckendsten Werke aus. Deren Verfasser erhalten dann je ein Freiexemplar. Sie werden rechtzeitig vor der Publikation bekannt gegeben.

Eine Lichtshow von gestern für heute

Rockig-poppigen 60er- und 70er-Jahre-Sound von originalen Vinylschallplatten und eine beeindruckende Lichtshow konnten Musikfans am Samstag auf der Electric Musicland Party erleben.

Gegen 21 Uhr geht es los: Drei DJs legen altbekannte und weniger bekannte Hits auf, darunter Stücke von Santana, Fleetwood Mac und Led Zeppelin. Auch Publikumswünsche werden erfüllt. Einzige Bedingung: Die Stücke müssen mindestens 30 Jahre alt sein.

Grandiose Lightshow – Klick auf Foto öffnet Bildergalerie

Die faszinierende Lightshow des Flensburger Projektionskünstlers Peter Petersen unterlegt die Musik. Der Rolling-Stones-Klassiker „2000 Lightyears from Home“ macht den Anfang. Danach folgt ein Special aus vier Pink-Floyd-Klassikern, begleitet von einer eigens für Restrup kreierten psychedelischen Lichtshow.

Zum Einsatz kommt ein natürlich auch aus den 60er- und 70er-Jahren stammendes Equipment. „Das sieht man heute kaum noch, ich bin einer von wenigen, der es benutzt“, sagt Peter Petersen nicht ohne Stolz. Für ihn gehören Musik und Lichtprojektion zusammen: „Die Kombination aus beiden fesselt den Zuschauer und reißt ihn mit.“ Im knackevollen Saal der Compagnia Buffo mit den tanzenden und staunenden Gästen sieht er diese Behauptung auch gleich bestätigt. Die Verbindung von Licht und Musik findet auch DJ und Mitorganisator des Events Gisbert Wegener toll: „Ich habe in meiner Jugend in der Scala in Lastrup erlebt, wie eine gute Lightshow die Stimmung der Musik verstärkt.“

Gisbert Wegener legt mit seinen beiden DJ-Kollegen Udo Pooschke aus Berge und Harald Keller aus Osnabrück auf. Das Trio hat einen ähnlichen musikalischen Hintergrund: „Udo hat zu Studienzeiten in Hildesheim und Harald in Osnabrück aufgelegt. Gemeinsam verfügen wir über ein beträchtliches Repertoire an 70er-Jahre-Musik“, schwärmt Gisbert Wegener.

Die Idee für die Electric Musicland Party sei an einem Sonntagnachmittag im Jahr 2008 in Berge entstanden, erzählt der Quakenbrücker, der heute in Osnabrück lebt. „Wir saßen zusammen, ließen unsere Gedanken kreisen, wie wir eine außergewöhnliche Party für diejenigen veranstalten können, die ihre Jugend in den alternativen Diskotheken der 70er-Jahre verbrachten. Wir wollten die Musikfans von damals für eine gemeinsame Party gewinnen.“ Im Laufe des Nachmittags sei dann die Idee zur Electric Musicland Party entstanden – eine Idee, deren Umsetzung inzwischen ein Erfolg ist: Das vom Kulturverein Li.F.T. veranstaltete Event findet bereits zum fünften Mal im Theatersaal statt.

„Der Saal sieht mit seinem Holzfußboden und den Pfeilern so aus wie damalige Musikclubs. Das ist genau die richtige Location“, schwärmt Gisbert Wegener. Er schaut sich immer wieder um. Die Leute tanzen, die Show beeindruckt, Gisbert Wegener nickt zufrieden. „Wirklich klasse der Abend“, sagt er und legt wieder auf.

(c) Erschienen im Bersenbrücker Kreisblatt am 31.05.2011

 

Kleine Schönheit

Gesehen auf dem „Fest der Sinne“ in Badbergen.

Ein schönes, etwa 16-jähriges Mädchen mit rotem Haar und schwarzem Rüschenkleidchen zieht alle Blicke auf sich: Mit einem knallrotem Schirm tanzt sie auf einem Hochseil zu Popmusik. Große Augen, Staunen und Raunen überall.

Hochseilakrobatin der IGS Fürstenau

Badbergen im Trommelfieber

Heiße Trommelrhythmen, tanzende Menschen und jede Menge Spaß: Die 2. Sambanale in Badbergen war ein Event für alle Sinne.

Es ist 13 Uhr am Samstag. Einige Gäste nippen bereits an ihrem ersten Cocktail und lassen die Augen über den Schützenplatz schweifen. Ein Zirkuszelt ist aufgebaut, die Wettervorhersage hat für diesen Tag Regen angekündigt.

„Wollen wir doch mal sehen, ob wir den Regen vertreiben können!“, ruft Carsten Mohring. Die Augen des sympathischen Mittvierzigers leuchten. Und tatsächlich: Als die ersten Trommelklänge seiner Quakenbrücker Gruppe Samba Landaya ertönen, kommt für eine Weile die Sonne heraus. „Als ich zum ersten Mal eine Trommel in den Händen hatte, hat es mich voll erwischt.“ Damit meint Carsten Mohring das Trommelfieber. Der Musiker aus Badbergen ist einer von sieben Organisatoren des beliebten Festivals. „Die erste Sambanale im letzten Jahr war so erfolgreich, dass wir einfach weitermachen müssen“, sagt Carsten Mohring stolz.

Bumm, bummbumm – so geht es den ganzen Tag. Und es wird einfach nicht langweilig: Rund 200 bunt gekleidete Trommler aus neun verschiedenen Formationen jagen den Schaulustigen so manchen Freudenschauer über den Rücken.

Am Nachmittag spielt Valtinho Barbara aus Rio de Janeiro „Brazil-Jazz-Pop-Funk“, wie er seinen Musikstil selbst bezeichnet. Auch das kommt gut an beim Publikum. Doch als die brasilianische Sambatänzerin Erika da Silva die Bühne betritt, schweigt die Menge und schaut sie bewundernd an. Die ganze Frau ist ein Kunstwerk: Sie trägt ein blaues, schillerndes Kostüm. Als sie die ersten Tanzschritte macht, ist es um die Zuschauer geschehen: Sie klatschen, tanzen und staunen. Die Gruppe Rhythmusstörung aus Kirchlengern unterstützt die Tänzerin musikalisch.

Beeindruckend ist auch die Formation Escuta aus Coesfeld. „Escuta“: Das bedeutet so viel wie „Hör zu!“. Und genau das macht das Publikum. Doch beim Zuhören allein bleibt es nicht: Auch der größte Tanzmuffel ist jetzt aus der Reserve gelockt und bewegt sich zu den modernen Sambarhythmen der Gruppe.

Für gute Stimmung sorgen auch die karibisch angehauchte Cocktailbar En Verano und kulinarische Spezialitäten vom Grill. An einigen Ständen gibt es selbst gefertigte Taschen, Schmuck und T-Shirts. Kinder sitzen auf Eseln der Familie Heidker vom Artländer Eselhof und juchzen. Die Atmosphäre lädt zum Verweilen ein: Viele Trommler und Gäste bleiben bis in die Abendstunden.

Um 19 Uhr heizt „Feuermann“ Marcel Dubiel dem Publikum ordentlich ein. Im wahrsten Sinne des Wortes: Er beeindruckt mit Feuerpulver und Fackeln. Dann ist es Zeit für die Konzerte in der Schützenhalle. Es spielen die Bands Pagode Juventude und Resoul.

Etwas abseits steht ein Trommler und schlägt zum Abschluss noch ein paar sanfte Beats. Es scheint, als könne er sich nicht von seinem Instrument trennen. „Ich liebe das Trommeln, es ist mein Leben. Wenn ich mich entscheiden müsste zwischen dem Trommeln und der Liebe, würde ich das Trommeln wählen“, sagt er mit einem schelmischen Grinsen. Dann nippt er kurz an seinem Desperados und streicht liebevoll über seine Trommel.

<< Eine Bildergalerie gibts HIER.

(c) Bersenbrücker Kreisblatt – erschienen am 29. Mai 2011

Samba-Tänzerin Erika Da Silva

Runter vom Gas, rauf auf die Hupe

Jägerschaft und Polizei warnen Autofahrer vor Wildwechsel

Essen (Oldb.)/Bersenbrück. Braune Kulleraugen, lange Beine und ein weiches Fell: Der kleine Rehbock Heinrich ist gesund und munter, er hat Glück gehabt. Seine Mutter hat es leider nicht geschafft: Vor etwa vierzehn Tagen erfasste ein Auto die Ricke, sie starb. Ihr Junges machte mit Klagerufen aus dem Wald auf sich aufmerksam. Inzwischen hat der mittlerweile drei Wochen alte Heinrich ein neues, schönes Zuhause gefunden: Die Familie Göttke aus Osteressen kümmert sich liebevoll um ihn. Er entwickelt sich prächtig, und das liegt sicher nicht nur an der nahrhaften Lämmermilch: Der kleine Bock hat viel Bewegung, die Kinder der Familie spielen gern und oft mit ihm.

„Als wir gefragt wurden, ob wir uns um das Kleine kümmern möchten, haben wir nicht lange gezögert“, sagt Ziehmama Agnes Göttke. Sie weiß aus Erfahrung, wie schwer es ist, ein Kitz großzuziehen. Schon einmal hat sie sich fünf Jahre lang um ein Reh gekümmert. „Man muss aufpassen, dass es sich keine Magenverstimmung oder Durchfall holt. Die Milch muss deshalb zwischen 35 und 40 Grad warm sein“. Im Wechsel mit ihrer Schwiegertochter Margaretha kümmert sich die sympathische Frau um Heinrich – sogar nachts: „Fünfmal am Tag, alle viereinhalb Stunden kriegt er etwas zu essen“, erzählt Agnes Göttke. Ein 24-Stunden-Job: „Mir macht das Spaß“, sagt die vierfache Mutter.

Heinrich in seinem Gehege

Mit anderen Rehkitzen meint es das Schicksal leider nicht so gut. „Im Frühling kommen sehr viele Jungtiere auf die Welt. Verunglückt das Muttertier, haben die Kitze keine Überlebenschance“, weiß Uwe Duchow, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit bei der Kreisjägerschaft Bersenbrück.
Vom 1. April bis zum 13. Mai 2011 sei es zu 183 gemeldeten Wildunfällen gekommen, so die Polizei Quakenbrück. Die Dunkelziffer sei wohl deutlich höher.

Was kann man tun, damit es nicht zu solchen Unfällen kommt? Grundsätzlich gilt: Autofahrer müssen immer und überall in der Region mit plötzlichem Wildwechsel rechnen.
„Im Frühling sollte man vor allem am Abend und am Morgen vorausschauend fahren und die Warnschilder beachten, denn zu diesen Tageszeiten passieren die meisten Unfälle“, mahnt Uwe Duchow. Doch auch tagsüber kann es zu Wildwechseln kommen, vor allem im Juli und August. Dann nämlich ist Paarungszeit. „Die Rehe springen unkontrolliert umher, hier ist besondere Vorsicht geboten“. Erste und wichtigste Maßnahme: „Runter vom Gas und Aufblendlicht vermeiden“. Das beeinflusse die Tiere massiv, betont Uwe Duchow und erklärt, dass es wichtig sei, auch die Hupe zu benutzen. Lässt sich ein Aufprall nicht mehr vermeiden, „auf keinen Fall das Lenkrad verreißen. Man muss auf das Tier zusteuern.“ Ihm gefalle das auch nicht, sagt Uwe Duchow, aber es nütze eben alles nichts: „Ansonsten besteht Lebensgefahr.“

Und was, wenn der Unfall doch passiert ist? Eine Kurzeinweisung in drei Schritten: Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anlegen und die Unfallstelle mit einem Pannendreieck absichern. Und weiter: Behindert das verletzte oder tote Wild den Verkehr, muss es von der Fahrbahn genommen werden. Mitnehmen darf man das Tier aber nicht. Wer es dennoch macht, riskiert eine Anzeige wegen Wilderei. Danach sollte man die Polizei und die örtliche Jägerschaft anrufen. Ist kein Telefon zur Hand, darf sich der Fahrer ausnahmsweise vom Unfallort entfernen und Hilfe holen – anders als bei anderen Unfällen, wo das als Fahrerflucht gilt.

In einigen Teilen des Altkreises Bersenbrück sind inzwischen so genannte Wildwarnreflektoren im Einsatz. Sie werden an den Leitpfosten angebracht. Die Funktionsweise: Das an den Reflektoren zurückgestrahlte Scheinwerferlicht der Autos bildet eine Art Lichtzaun, der das Wild abschreckt. „Die Farbe Blau nehmen Rehe am besten wahr, sie bleiben stehen und überqueren die Straße erst, wenn das Licht erloschen ist”, erklärt Uwe Duchow. Eine Maßnahme mit Erfolg: Statt bisher acht Unfällen im Jahr gebe es jetzt nur noch drei bis vier. „Hier muss man noch viel großflächiger arbeiten und mehr Reflektoren anbringen oder bei der Herstellung der Leitpfosten gleich Wildwarnreflektoren anbauen.“

Heinrich – von den Göttkes liebevoll „Hennek“ genannt – springt in seinem Gehege herum. Die Familie hat es eigens für ihn gefertigt. „Er ist wohl über den Berg“, sagt Agnes Göttke mit einem Lächeln. Plötzlich schaut die Frau mit den wachen Augen ernst. „Man muss den Leuten unbedingt klar machen, dass sie vorsichtiger fahren müssen, damit nicht wieder ein Kitz seine Mutter verliert.“ Und dann wird es auch schon wieder Zeit für Henneks Lämmermilch-Fläschchen.

(c) Erschienen am 27.05.2011 im Bersenbrücker Kreisblatt

Mein Leben mit Söhnen