Ich bin spät dran. Gleich kommt meine Bahn. Zeit für die nächste habe ich nicht; sie kommt erst wieder zehn Minuten später. Hastig stopfe ich noch ein paar Unterlagen in meine Umhängetasche und verlasse die Wohnung. Die Tür knallt etwas lauter zu als beabsichtigt. Zwei Minuten noch. Ich renne, denn es ist wirklich höchste Zeit. Es ist höchste Eisenbahn.
Diese Redewendung stammt vom Berliner Autor Adolf Glaßberger. Er schrieb 1847 das Theaterstück Ein Heiratsantrag in der Niederwallstraße. Darin vertauscht der zerstreute Protagonist – ein Briefträger namens Bornike – andauernd irgendwelche Wörter. Eines Tages stellt er fest, dass der Postzug bereits vor Stunden eingetroffen ist. Im Schrecken entfährt ihm:
„Es ist höchste Eisenbahn, die Zeit ist schon vor drei Stunden angekommen.“
Allmählich haben sich diese geflügelten Worte zu einer festen Redewendung etabliert.
Gerade noch geschafft!
Ich liege noch in der Bahn und erwische meine Zeit.