Der Sommer hält sich versteckt. Immer noch. Aus dem Sonnenbad auf der Terrasse wird auch heute nichts. Und so tut frau, was frau tun muss: Dinge erledigen.
Ich stehe im Handygeschäft in einer riesigen Schlange. Auch das noch. Gerade versucht der Verkäufer, seinem Kunden einen Handyvertrag aufzuschwatzen. „Was? So günstig?“, fragt dieser skeptisch. „Nein, das glaube ich nicht.“ Der Mann hat eine Glatze. Lediglich ein Kranz aus Haaren ziert sie. Er schüttelt den Kopf. „Nein, die Sache muss einen Haken haben.“
Einen Haken haben. Diese Phrase lasse ich mir – Sprachwissenschaftlerin, die ich nun einmal bin – wieder und wieder durch den Kopf gehen. Hat eine Sache einen Haken, damit man etwas oder sich selbst daran aufhängen kann? Ja, das erscheint nur logisch … „Zeigen Sie mir doch mal das Kleingedruckte“, sagt der Kunde und reißt mich aus meiner kleinen Grübelei.
Ja, das Kleingedruckte kann man schon mal übersehen, diese fiesen kleinen Regelungen bleiben auf den ersten Blick verborgen. Und genauso ist das beim Fischen …
Wie bitte? In Ordnung, hier die Aufklärung: Die Redewendung ist sehr alt und hat ihren Ursprung im Hochmittelalter (zirka 1050 bis 1350). Sehr wahrscheinlich ist sie auf das Angeln zurückzuführen: Ein Köder hängt am Ende der Angel, nämlich am Haken. Und der ist für den Fisch nicht sichtbar …
Mein Handy klingelt. Es ist der Liebste. Er fragt freiwillig, ob er heute Abend noch etwas für mich mitbringen soll. Fischfilet, sage ich. Darauf habe ich jetzt wirklich Appetit bekommen.
Stehen auch auf Fisch: Möwen an der Mole in Stralsund