6.55 Uhr. Auf meinem altberliner Hinterhof knallt und scheppert es gewaltig. Ach je, die Müllmänner holen die Tonnen. Ich tappe zum Fenster und knalle es lautstark zu. Sollen die doch mitkriegen, dass sie ruhig etwas leiser sein könnten. Hm, hoffentlich habe ich jetzt keine anderen Menschen geweckt. Und schon tuts mir wieder Leid.
Ich krabbele zurück in mein Bett und ziehe die Bettdecke bis über beide Ohren. Kalt. Und es ist noch so ungemütlich dunkel draußen. Da könnte ich doch ruhig noch etwas liegen bleiben … Aber es hilft alles nichts: Ich muss aus den Federn. Alles andere wäre grob fahrlässig bei dem, was heute noch in meinem Terminplaner steht. Zeitmangel. Filterkaffee oder Instant? Naja, im Grunde ist das ja dasselbe in Grün. Hauptsache Koffein jetzt.
Dasselbe in Grün. Wenn wir in zwei Dingen keinen oder keinen großen Unterschied feststellen können, verwenden wir dann und wann diesen Ausdruck. Ja, und warum ist etwas dann nicht dasselbe in Rot, Gelb oder ja … Blau? Warum aber dasselbe in Grün und nicht in Blau oder Rot?
Es ist anzunehmen, dass diese Redewendung aus der Automobilbranche stammt. 1921 brachte der französische Hersteller Citroën sein Modell „CV5“ heraus. In Deutschland begann Opel drei Jahre später, Autos in Serie herzustellen. Das erste Auto in Massenproduktion hierzulande war der Opel 4 PS. Er war nicht nur klein, sondern auch nur in grüner Farbe erhältlich. Umgangssprachlich wurde das Auto deswegen auch „Laubfrosch“ genannt. Und jetzt zum Wesentlichen: Weil der Opel 4 PS nun eine Kopie des französischen CV5 war (der wurde nur in zitronengelb hergestellt), war er eben dasselbe (Auto) in Grün.
Die gleichen in bunt: Tragschrauber in Hildesheim
Hihi, gut auf einige Kommentare reagiert. Immer wieder interessant, woher unsere Redewendungen kommen. Wir benutzen sie einfach so, ohne um den Hintergrund zu wissen.
Liebe Grüße, I.
Einspruch, euer Ehren! Bei Röhrich (Band 2) lese ich, die Redensart sei schon um 1800 belegt, zuerst belegt bei Schopenhauer, wo es heißt: „Dieselbe Couleur, aber in Grün“ … Für die Herkunft der Redensart gibt es dort aber keine spannendere Erklärung als dies: „… mag sich von der Gleichheit zweier Kleidungsstücke herleiten, die sich nur durch die Farbe unterscheiden“. Also da ist deine Erklärung mit den Fahrzeugen eindeutig netter.
Liebe Abidi, wie spannend! Danke für diesen Hinweis! Aber Du hast recht: Meine Erklärung ist definitiv besser. 😀
Hola!
Du machst mir Appetit auf ein leckeres Gyros! ;-D
(Das schraubt mich quasi nach oben. ;-))
Ich könnte jetzt ja auch noch erklären,
was denn nun um Himmels willen ein „Grüner Türke“ ist.
Will ich aber nicht. ;-D
Saludos! 🙂
Hallo AWTchen! Doch, eigentlich bestehe ich darauf, dass Du erklärst, was das ist. 😀
Ich finde diese Serie auch immer spannend, bei manchem bin ich so etwas von erstaunt, was du recherchiert hast, weil ich was anderes vermutet hätte. – Ich bin gespannt, was noch kommt.
LIeben Gruß von Clara
Also, ob ich mich jemals in einen Tragschrauber setze, das muss ich mir noch ganz schwer überlegen. Das sieht aus wie ein Eisbob mit Propeller. Aber Eisbob bin ich auch noch nicht gefahren. Dann ist dann dasselbe in grün.
Liebe Grüsse von Rosie
Aha! So ist das also.
Na und diese Tragschrauber kannte ich auch noch nicht. Sind auch nicht für mich gemacht, denn ich würde nicht einmal Probesitzen wollen, da bleibe ich lieber mit beiden Beinen am Boden. 😉
..grüßt Monika
Der Tag war nicht umsonst! 🙂 Wieder was gelernt!! 😀 Danke!
Ja gopfadeggel wie findest du sowas denn immer raus? Ich wusste nichtmal dass man ausschließlich grün verwendet.