Es ist herrlich warm draußen. Ich sitze im Eiscafé und löffle Vanilleeis. Mir zur Rechten sitzen zwei Mädchen um die zwölf Jahre. Ich belausche ihr Gespräch. Es dreht sich um einen Kuchenbasar, den ihre Schule demnächst veranstalten wird.
„Wenn wir den ganzen Kuchen verkaufen, kriegen wir total viel Geld!“, schwärmt die eine. „Davon kaufen wir uns dann was Schönes – ein Fahrrad oder sowas.“
Das andere Mädchen beginnt zu lachen und kriegt sich fast nicht mehr ein. „Was ist denn?!“, fragt die erste und schlürft an ihrem Milchshake.
„Naja, ein Fahrrad … Das ist doch die totale Milchmädchenrechnung!“
„Die waaaas?“ Unverständliche Blicke von der ersten.
„Mann Lara, hast Du das Wort noch nie gehört? Milchmädchenrechnung: Das ist, wenn sich einer etwas ausrechnet, das gar nicht hinhauen kann!“
Diese Erklärung ist zwar etwas dürftig, aber durchaus zu verstehen.
Hintergrund der Redewendung: Der französische Schriftsteller Jean de la Fontaine schrieb im 17. Jahrhundert eine Fabel über eine junge Bauernmagd. Am Morgen geht sie zum Markt, wo sie Milch verkauft. Auf dem Weg und während des Verkaufs denkt sie darüber nach, was sie sich von dem Gewinn alles kaufen könnte: Sie träumt von Hühnerzucht und Schweinen … und stolpert. Die Milch verschüttet sich über den Boden. Wenn jemand einen Traum hat, sagt man seitdem gern: Das ist eine Milchmädchenrechnung.
„Naja, vielleicht hast Du recht, Lisa. Ein Fahrrad werden wir uns davon nicht kaufen können. Aber vielleicht ja einen Kuchen!“ Und dann bestellen sie die Rechnung. „Die Mädchenrechnung bitte!“, grinst die eine und schaut die Kellnerin an. Die hat natürlich überhaupt keine Ahnung, was hier abgeht. Die beiden Mädchen prusten los.
Nichts geht über ein kühles Gläschen Milch.
Erinnert mich an einen Witz:
Zwei Gauner stehen vor Gericht.
Richter: „Ihr habt einen ganzen LKW voller Alkohol geklaut – was habt Ihr damit gemacht?“
Gauner 1: „Verkauft!“
Richter: „Und was habt Ihr mit dem Geld gemacht?“
Gauner 2: „Versoffen!“
Also wünsch ich den beiden Mädels viel Spaß beim Kuchenessen!
Milch pur mag ich zwar gar nicht (in jeder Variation aber niemals pur!), aber Deine Geschichten und Erklärungen sind immer sehr erfrischend! ;o)
Hola Hola!
Liest sich fast wie aus der Luft gegriffen. ;-D
(Du kannst das!)
Jetzt bist mal wieder die „gute alte Seniorina Croco..ääähh Coralita“. 😉
Zu Beginn der ersten Schulklasse an, musste ich morgens eine Tasse Kaba trinken,
um groß und stark zu werden. (Meine Mutter meinte es ja nur gut, haha.)
Tag für Tag (ausser Sonntags), Jahr für Jahr.
Tasse für Tasse – Ekel. (Geruch/Geschmack) Würgereiz.
Alles was unterhalb von Quark-Konsistenz ist, lässt mich seit der „Kaba-Befreiung“
(mit etwa 13J.) quasi kalt. Pure Milch? – Bähhh!
Warum / Wieso? – Keine Ahnung. 😉
Übrigens. Faktisch benötigen erwachsene Menschen keine Trinkmilch.
Wer das Gegenteil behauptet (Werbeagenturen, Lobby-Vertreter etc.) lügt und betrügt.
Mit oder ohne Milchbart. 😉