„Mann, gerade hab ich hier frisch geputzt! Jetzt lauft ihr wieder mit den schmutzigen Gummistiefeln drüber. Alles für die Katz!“
So oder so ähnlich habt ihr es in vergangenen Zeiten sicher nicht nur einmal von eurer eigenen Frau Mama gehört – und auch ich selbst kann mich jetzt nicht davon freimachen, meinen Jungs Derartiges leicht verärgert (*räusper*) hinterherzu- … äh … rufen, wenn sie wieder einmal mit den Dreckschuhen durch den Flur schlurfen oder sie durch die Gegend schleudern.
Aber was bitte hat ein niedliches, kleines Flauschekätzchen damit zu tun, wenn eine „Drecksarbeit“ quasi immer wieder „umsonst“ verrichtet wurde/wird? (Ja, ich kenne den Unterschied zwischen „umsonst“ und „kostenslos“.)
„Umsonst“ ist dann auch gleich schon das Stichwort für eine kleine Geschichte von Fabelerzähler Burkard Waldis. Der Titel: „Der Schmied und die Katze“.
Und die geht in etwa so: Ein Schmied leistete tolle Arbeit und ließ sich von seinen Kunden immer nur das bezahlen, von dem sie dachten, es wäre angemessen. Jetzt kann man es sich bereits denken: Menschen denken ja eher „pragmatisch“ – und wollen natürlich am liebsten gar kein Geld ausgeben.
Der Dank für die Arbeit des Schmieds war am Ende nur ein „Danke“. Was machte das mit dem Dienstleister? Klar, der verbitterte im Laufe der Zeit. Wer arbeitet gern auf die Dauer „umsonst“?
Okay. Und die Katze … ? Ach ja: Der Schmied band nun seine fette Katze im Eingangsbereich der Werkstatt an, und jedes Mal, wenn ein Kunde ein „Danke“ herausbrachte, sagte der Schmied zu seinem Haustier: „Für Dich, Katz'“. Natürlich konnte auch das arme Schnurrchen davon nicht leben – und verhungerte (sic: Hungerlohn) elendig …
Es war eben alles für die Katz‘ …