Einkaufsepisode

Einkaufen bei REWE – und wieder einmal kurz vor knapp. Gleich schließt der Laden. Merke: beim nächsten Mal vielleicht doch etwas früher losziehen, damit mehr Zeit bleibt.

Er schaut mich an. Immer wieder und irgendwann auch permanent. Er starrt regelrecht. Zirka einen Meter siebzig klein, etwa zwanzig Jahre alt, pickelig. Ich fühle mich beklemmt und rücke irgendwie in einen toten Winkel, damit er nicht weiter glotzen kann. Er überwindet ihn – und glotzt weiter. Dann grinst er. Ich glaube, ich habe noch nie erlebt, dass mich jemand so penetrant begutachtet hat wie der. Nichts wie heim.

Ich verstaue die Einkäufe im Kühlschrank, esse ein paar belegte Brote, schaue einen Film. Ich gehe ins Badezimmer, um mich bettfertig zu machen. Da sehe ich ihn: einen fetten Mascara-Schmierstreifen quer über meiner rechten Wange.

Und dann dämmert es mir: Jetzt weiß ich, warum der Typ so geglotzt hat.
Der hätte mir ruhig ein Zeichen geben können. Fieser Kerl!
Ich schüttele langsam den Kopf, verziehe wissend und unleidlich den Mund und gehe schlafen.

Berlin-Spandau: Einkäufer auf dem Weg nach Hause

17 Gedanken zu „Einkaufsepisode“

  1. setz mich in die s-bahn mit holzsitzen damals noch. und es ist kalt am hintern.. nicht komplett. Fetter Riss in der Hose..
    Ich wusste wo das passiert sein musste und wie lange ich danach noch durch die stadt gelaufen bin 🙂
    (November ’89 auf nen Baum am Potsdamer Platz geklettert..)

  2. Peiiiinlich. Aber mit Petersilie vom Mittagessen zwischen den Zähnen ein Date mit einem äußerst netten Herrn zu haben ist ebenfalls seeehr peinlich…(ich weiß, wovon ich rede).
    LG von Rosie !!

  3. Hola Hola!

    Zu deiner Frage:
    Am Weltweibertag versteck ich mich meist in der guten Stube,
    weil da in der Regel aufgebrachte, dicke Landfrauen im Ort
    herummarschieren, um die Männer lauthals zu provozieren. ;-))

    ..“Liebesgrüße“ aus der Provinz. 😉

  4. Hallo Broken Spirits,

    “ … in der faschingszeit einfach prophylaktisch mit ner Feder im Haar rausgehen – geht als Squaw durch … “ Na, das glaube ich aber auch! Das kann man dann aber leider nur an Fasching tun. 😀

    Liebe Grüße,
    Coralita

  5. Mein liebes, treuer AWTchen,

    gestern war Weibertag, genau. Und was hast Du daraus gemacht? 😛
    Rock in der Strumpfhose ist echt fies. Das ist mir auch schon mal passiert. Ich gebe es zu. Aber was habe ich gelacht, als ich es bemerkt habe! Die anderen dann auch – und alles war okay. 😉

    Salve Magister!
    Coralita

  6. Liebe Himmelhoch,

    naja, das ist auch so eine Sache: Würdest Du ihm sagen, dass sein Hosenschlitz offen steht, würdest Du damit auch zugeben, dass Du Deinen Blick in tiefere Regionen gesenkt hast. *Lach*
    Ich wäre also auch zwiegespalten, ob ich mit der Wahrheit rausrückte.

    Herzliche Grüße,
    Coralita

  7. Närrisches Treiben bei Coralita. ;-D

    Die „Rock-im-Strumpfhosenbund-Nummer“ hab ich auch schon
    mal live miterlebt. (Noch dazu hatte die arme Frau einen mächtigen
    Kaventshintern, was den Eindruck enorm verstärkte. 😉

    Heute ist WELTWEIBERTAG! 🙂

  8. Ob ich jeden Typen wegen seines (un)absichtlich offen stehenden Hosenschlitzes ansprechen würde, weiß ich nicht – aber bei jeder Frau wäre meine Solidarität so groß, sie auf das Missliche der Situation aufmerksam zu machen.
    Und tschüss sagt Clara

  9. Oh weia. Das mit der Strumpfhose und dem Rock ist mir auch bekannt. Und ich wundere mich, warum mir die Mädels so „neidisch“ hinterherschauen. 😀
    Woa, sowas wie mit dem Schlüpfer ist mir (zum Glück!!!) noch nie passiert. Da kann ich mir ne fette Scheibe von abschneiden! 😀
    Obwohl: Ist es genauso peinlich, wenn einem ein Popel an der Backe klebt? 😎

  10. Ja, oder der Rock, der hinten nichts verdeckt, sondern im Bund der Strumpfhose steckt. Oder – live erlebt – die Unterhose vom Vortag, die im Laufe eines Arbeitstages das Hosenbein hinabwandert und kurz vor Feierabend in Schuhhöhe das Licht der Welt wieder erblickt. Nicht mir passiert. Aber ich hab’s gesehen …

  11. LOL
    Hab mir auch mal selber einen damenhaften Abgang versaut, indem ich zwar hocherhobenen Hauptes den nervigen Typen stehen ließ, aber am Absatz eine Mülltüte hinter mir herzog …

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