Ich treffe mich mit einer „guten alten“ Freundin aus Jugendzeiten im Brauhaus Lemke am Schloss. Lange Zeit ist vergangen, seit ich sie zuletzt gesehen habe. Sie ist schlank geworden, trägt einen Minirock und sieht insgesamt recht glücklich aus.
Auf meine – total überflüssige – Frage hin, wie es ihr denn ginge, strahlt sie bis über beide Ohren.
„Ich bin total verknallt!“ Sie verschränkt die Hände kraftvoll ineinander und grinst mich an.
Ich freue mich sehr für sie. Verliebt sein ist doch immer wieder was Schönes.
Gleichzeitig frage ich mich natürlich, warum man das eigentlich so sagt: verknallt. Knallt man da mit seinem Traummann/seiner Traumfrau zusammen? Ich halte Ausschau nach blauen Flecken bei meiner Freundin. Sie schaut mich fragend an. Ich erkläre ihr kurz meine Gedanken. Sie lacht laut – und weiß auch nicht, warum man verknallt sagt.
Wir widmen uns wieder dem derzeit aufregendsten Thema in ihrem Leben: dem Verknalltsein.
Zu Hause recherchiere ich: Verknallt steht angeblich für verschossen. Quasi wie bei einer verschossenen Patrone, die man jetzt nicht mehr verwenden kann.
Wer verknallt ist, ist sozusagen aus dem Rennen.
Ich wünsche meiner Freundin, dass sie noch ganz lange aus dem Rennen ist.
Total verknallt: Pärchen im Zoologischen Garten/Berlin-Charlottenburg