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Sammelsurium-Gläserregal für überall

Schulhofsteinchen oder Ostseemuscheln hier, Glitzer- oder Bügelperlen dort, Kleinigkeiten einfach überall? Und ihr wisst nicht mehr, wohin damit? Im Kinderzimmer meiner beiden Söhne – und eigentlich nicht nur dort – liegt einfach zu viel Kram herum.

Da ich selbst aber auch so eine „Sammelsuse“ bin, kommt mir beim Anblick zahlreicher leerer Marmeladengläser in der Garage eine zündende Idee: ein „Sammelsurium-Regal“. Alles, was man dazu braucht, sind einige Gläser mit Blechdeckel, kleine Schrauben und ein Holzbrett – Länge nach Wunsch.

„Jaaa!“, rufen meine beiden Jungs wie aus einem Munde, als ich ihnen den Vorschlag unterbreite, aus unseren gesammelten Weckgläsern ein Regal zu bauen. Und schon rennen die Bengelchen los, bringen herbei, was ich ihnen auftrage: die Gläser, ein Brett, einige Schrauben – und einen Dorn sowie einen Hammer.
Eine Anleitung in drei Schritten.

1. Das Brett aussuchen und vorbereiten

Wir haben uns für die übrig gebliebene Seite eines alten Kinder-Holzbettchens entschieden. Die Enden und Ecken sind bereits kindgerecht abgerundet. Falls dies bei euch nicht so sein sollte: bitte vorher das Material mit Sandpapier etwas abschleifen (rund muss gar nicht sein).

Wer möchte, kann sein Brett jetzt mit Kreide- oder sogar Magnetfarbe (ja, die gibt es tatsächlich, tolle Sache!), zum späteren Anbringen von Notizzetteln oder so, in der gewünschten Farbe anstreichen – wir belassen es erst einmal naturfarben. Wie ich meine beiden Söhne kennen, werden sie ohnehin nachträglich daran herummalen.
Habt ihr einen Musterhobel? Prima, dann mal her mit den wunderschönen, dekorativen Elementen am Holz.

2. Gläser anbringen

Wer es gern einheitlich mag, wählt für sein Regal Gläser derselben Marke und Form aus. Meine Jungs wollen es – natürlich und wie fast immer – wild durcheinander. Sie greifen sich etwa zehn Gläser, und die bringen wir nun am Brett an.

Dazu legen wir die Blechdeckel mit ihrer Oberseite auf die Unterseite des vorbereiteten Brettes. Gleichmäßiger Abstand oder mal weiter auseinander oder eben enger beisammen? Das entscheidet ihr selbst – und auch, ob ihr die Deckel vor dem Fixieren noch streicht.

Mit einem Dorn oder einer Rouladen-Nadel stecht ihr (hier kommt der Hammer zum Einsatz) zwei Löcher in den Deckel, eben damit ihr gleich die Schrauben besser eindrehen könnt. Dann: schrauben, schrauben, schrauben, bis die Schraube im Holz versenkt ist und eng am Blech anliegt. Vorsicht: Mit nur einer Schraube wird sich der Deckel später drehen, genau das soll er ja aber nicht. Wer mag, kann die Unterseite des Deckels mit den Schrauben noch bekleben und diese so „verstecken“.

3. Gläser befüllen und ran ans Regal

Möchtet ihr eure Gläser so lassen wie sie sind? Oder sollen sie vielleicht mit einem Glasboard-Marker beschriftet oder selbstklebenden Etiketten versehen werden? Oder wagt ihr euch an eine Gravur mit dem Dremel? Los geht’s: ran an die Gläser, befüllen und von unten an die Deckel drehen. Fertig ist das Marmeladenglasregal.
Viel Freude und Spaß beim Nachbauen.

Tischläufer aus Malvorlagen

Im Spätherbst steht für uns ein Umzug in ein neues Zuhause an. Die Zeit bis dahin nutzen wir, um ganz entspannt unter anderem das Kinderzimmer einmal ordentlich „auszumisten“, Klamotten und Spielzeug zum Verschenken und Verkaufen bereitzulegen und auf diese Weise auch Platz zu schaffen. Dabei kommen mitunter ziemlich gute Bastelideen auf. Diesmal: ein Tischläufer aus herumfliegenden Malvorlagen für die nächste Kindersause. Eine Bastelanleitung in drei Schritten.

Malvorlagen über Malvorlagen

In unseren Bastelschubladen türmen sich Malvorlagen und Ausmalbilder mit den verschiedensten Motiven: Bauernhof, Ninja, Tiere … Es sind große und kleine Blätter, Motive auf weißen und solche aus buntem Papier, bereits ziemlich zerknitterte und noch glatte. Puh. Noch während ich überlege, was wir mit dem ganzen Zeug anstellen sollen, jubelt plötzlich mein bald Achtjähriger: „Mama, wir machen einen oder mehrere Deko-Läufer draus – für die nächste Kinderparty!“ Gute Idee, dann haben wir auch gleich eine Tischdecke zum Vollkleckern.

1. Materialien zusammensammeln

Wir brauchen eigentlich nur die Malvorlagen und Klebeband. Und los geht es: Wir schnappen uns die Bilder und überlegen uns eine Anordnung. Wer möchte, kann die Ränder noch mit Musterscheren bearbeiten. Jetzt legen wir die Papiere kreuz und quer mit dem Motiv nach unten aneinander.

2. Papiere zusammenkleben

Wir fixieren alle Malbilder mit durchsichtigem Klebeband. Die Kinder haben riesigen Spaß daran. Und ehrlich gesagt: ich auch. Jetzt das Kunstwerk umdrehen: voilà – fertig ist die DIY-Tischdecke zum Ausmalen (und eventuell vollkleckern …).

3. Auf die Plätze, fertig, malen!

Und dann? Je nach Anzahl der Gäste bereitet ihr einen großen Tischläufer für die „Mampftafel“ vor – eine gute Unterlage und gleichzeitig eine ausmalbare Augenweide. Stifte drauf, Knabbereien und Getränke kredenzen – fertig. Ganz so, wie ihr es wollt. Oder aber ihr dekoriert kleinere Tische oder andere Möbel je nach Wetterlage draußen oder drinnen mit kleineren Läufern, stellt Buntstifte und Obst oder Kerzen drauf. Das sieht wunderschön und sehr einladend aus. (Für eine anstehende Einschulungsparty im Sommer könnte man statt der Malvorlagen übrigens auch alte Buchseiten verwenden.)
Viel Spaß beim Nachmachen!

„Mensch-Ärgere-Dich-Nicht“ aus Duplo

Coronazeit ist Kreativzeit (ja, wir wissen: unter anderem … ): Um der vielen Zeit zu Hause sinnvoll Herr (oder in diesem Fall eben Frau) zu werden, lasse ich mir gemeinsam mit den beiden Jungen eine Menge einfallen – sehr oft ergibt sich das aber ganz von selbst. So sagte neulich beim „Mensch-Ärgere-Dich-Nicht“-Spielen mein Siebenjähriger: „Mama, wir können doch auch mal so ein Spiel aus Duplo bauen und dann mit den Tieren oder Püppchen spielen!“ Was für ein schöner Einfall. Gesagt – und kurzerhand getan. Hier eine Nachbauanleitung in Wort und Bild.

Schritt 1: Platte und Steine zurechtlegen

Man nehme eine große, quadratische Legoplatte und jede Menge Duplo-Bausteine in allen möglichen Formen, vor allem aber die quadratischen mit den vier Noppen. Die Kinder entscheiden sich – ganz klassisch – für Rot, Grün, Blau und Gelb. Das „Drumherum“ bilden jede Menge andere verfügbare Farben. Die Jungs haben freie Hand, wir werden sehen, was da dann entstehen wird. Zuerst einmal schnappen sie sich unser Spiel von eben und schauen sich seinen Aufbau an. Aus wie vielen Steinen bestehen der Weg sowie die Start- und Zielpunkte? (Für die ganz kleinen Spieler wählt man am besten nur einen Punkt sowohl für den Aus- als auch für den Eingang. Dann kann das Kleinkind beispielsweise mit großen, schön griffigen Tierfiguren wie der Giraffe oder dem Eisbären spielen.)

Schritt 2: Los geht es mit dem Bauen

Meine beiden – bald acht und bald fünf – überlegen, ob sie die Steine zusammen oder mit einer Lücke dazwischen stecken. Nach ihrem Plan sollen die Steine eng beieinander stehen. Aber auch hier gilt natürlich: jeder, wie er möchte. In die Mitte der Platte kommt „etwas Schönes“, sagt K. Erst ist es ein einfacher, orangefarbener Baukegel, dann eine Spielfigur auf einem „Thron“. Dies wird sich im Verlauf der Bauaktion noch mehrfach ändern. Dann machen sich die Bengelchen an den Weg, sie wählen kunterbunte Steine aus. Die Zielpositionen gestalten die Jungs wieder in einheitlichen Farben, „zur besseren Übersicht, Mama.“ Klar. Habe ich verstanden …
Die Figuren sollen bei einer Sechs auf den Ausgangspunkt „rutschen“. Das tun sie über Steine einer Murmelbahn.

Schritt 3: Verfeinern und Schmücken

Jetzt sind sie mit ihrer „Landschaft“ fertig – soweit jedenfalls. „Mama, wir müssen noch dekorieren!“ K. schnappt sich ein paar Duplo-Blümchen. Kurz – und schön mit anzuschauen: Die beiden hängen sich voll rein, stecken noch einmal ein paar Steine um, verlieren sich noch eine Weile mit „Nachbesserungen“. (Ich gebe zu: Ich staune und staune immer wieder über die Kreativität der Zwerge und darüber, wie sie mit wirklich simplen Materialien Tolles schaffen.)

Schritt 4: Auf die Plätze – fertig – Spiel?

Jetzt ist das Spiel zu ihrer Zufriedenheit aufgebaut, der Würfel liegt bereit. Und jetzt können wir ja dann auch mit dem „Mensch-Ärgere-Dich-Nicht“ loslegen – nicht.
Dass die Kinder vor dem eigentlich Spielen jetzt zunächst einmal frei mit Figuren und Fahrzeugen „testen“ müssen, ob auch alles fest sitzt und funktioniert, leuchtet natürlich ein. „Gleich, Mama. Die Figuren wollen erst noch rutschen.“ Na dann …
Frohes Nachbauen und Spielen.

Dieser Text ist am 10. Mai ebenfalls bei „Hallo:Eltern“ erschienen.