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Eine Schönheit in Schwarz, Rot und Gold

BERGE. „Einmal in unserem Leben wollten wir etwas völlig Verrücktes tun“, erzählt Karin Schad und lächelt. Ein schelmischer Ausdruck huscht über ihr Gesicht, als sie ergänzt: „Dann haben wir unsere Lizzy gekauft.“ Und die ist eine wahre Schönheit in Schwarz, Rot und Gold. Lizzy ist ein Ford T.

„Der Wagen ist wesentlich älter als ich“, sagt Klaus Schad und lacht. „98 Jahre hat er jetzt auf dem Buckel.“ Der 71-Jährige und seine Frau fahren bei schönem Wetter öfter mal mit dem Oldtimer aus – zum Einkaufen, Essen oder Eisschlecken. „Er ist schon ein Blickfang, und so mancher fotografiert ihn auf der Straße, wenn wir vorbeifahren“, sagt Klaus Schad stolz.

Im Jahr 1908 stellt Henry Ford das legendäre Automobil auf die Räder. Als erster US-amerikanischer Volkswagen leitet der Ford Model T die Massenmotorisierung ein. Das Auto ist wahrer Verkaufshit und erhält sogar einen Kosenamen: Tin Lizzy, die „Blech-Lissie“, sozusagen. Bis ins Jahr 1927 werden mehr als 15 Millionen Exemplare hergestellt. Das ist Weltrekord, den erst der VW Käfer nach dem Zweiten Weltkrieg überrunden kann. Als sich die Leute jedoch im Laufe der Zeit nach eleganteren und moderneren Autos zu sehnen beginnen, wird die Produktion eingestellt.

Dann erzählt das Ehepaar, wie es an das Schnauferl gekommen ist. „Wir haben ihn 2005 in Kalifornien gesehen und uns sofort in ihn verliebt“, schwärmt Klaus Schad. Er holt das türkisfarbene Auto Anfang 2006 nach Deutschland, lackiert es rot um, nimmt ein paar Reparaturen vor. „Es gab da noch so einiges zu tun“, erklärt Karin Schad.

Dann dreht ihr Ehemann mit der Reporterin eine kleine Runde mit dem Gefährt: Gas gibt er mit der Hand, schalten tut er mit dem Fuß – verkehrte Welt, an die man sich erst einmal gewöhnen muss, so Klaus Schad. „Das ist eine Wissenschaft für sich. Und man braucht ganz schön viel Armkraft“, sagt das Vorstandsmitglied des Oldtimer-Veteranenclubs Artland.

Am Sonntag, 7. August, wird Klaus Schad seinen Liebling beim Oldtimertreffen des Clubs in Badbergen vorstellen.

(c) Der Text ist am 1. August 2011 im Bersenbrücker Kreisblatt erschienen.

Abenteuer Delhi

„Paise please!“, fordert mich die Kleine mit den tiefbraunen Kulleraugen auf. Ihre dunkle Hand streckt sich mir energisch entgegen. Sie möchte Geld. Das etwa zehnjährige Mädchen ist winzig und mager, Kleidung und Haare starren vor Schmutz. Sie schaut mich aus so traurigen Augen an, dass mir das Herz butterweich wird. Mitleid ist ein zu harmloser Ausdruck für das, was ich für das schlaksige Kind empfinde. Ich versuche, mich an das zu halten, was mir so viele Traveller vor der Indienreise mit auf den Weg gegeben haben: Distanz wahren – vor allem emotional. Ich straffe die Schultern, stelle mich aufrecht hin und sage auf Hindi „nej“ – nein.

Es ist halb acht am Morgen. Die Ameisen in meinem Hotelbett haben mich gepiesackt; der Schlaf brennt noch in den Augen. Das Mädchen zerrt ungeduldig an meinem Ärmel. „No!“ entfährt es mir vielleicht einen Deut zu laut. Direkt neben uns muht es, ich zucke zusammen. Eine große, schwarz-weiße Kuh stöbert im Müll. Die Schecke frisst einen undefinierbaren, bräunlichen Brei. Vielleicht sind es Reste von Dhal, dem typisch indischen Linsencurry. Vielleicht aber auch nicht, und vielleicht will ich gar nicht wissen, was es ist. „Mutter Kuh“ bedeutet den Indern viel: Sie liefert fettreiche Milch und ernährt damit ganze Familien. Geschlachtet wird nicht ein Tier, selbst wenn der Hungertod droht.

Delhis Gassen stinken. Die Luft scheint hier zu stehen, heute sind es an die vierzig Grad Hitze. Ich bin in einen langen Shalwar Kamiz gekleidet, neben dem Sari ein traditionelles Frauengewand. Es besteht aus einer langen Hose, einem längeren Hemd und einem Schal. Ich laufe durch das übervolle Viertel Chandni Chowk, quetsche mich an Händlern, Bettlern und Rikschas vorbei. Zwölf Millionen Menschen. Es riecht nach Fäkalien, Gewürzen und Räucherstäbchen. Trotz einheimischer Kleidung falle ich als Weiße sofort auf. Jeder möchte mir seine Dienstleistungen anbieten. Ich bleibe einen Moment stehen und lasse auf mich wirken, was ich sehe: In einer Ecke verkaufen Menschen Obst und Gemüse, in die andere uriniert ein Mann. Auf dem Boden liegen die Überreste von ausgespucktem Paan, dem indischen Kautabak, der ein bisschen an Blut erinnert. Aus den Augenwinkeln sehe ich etwas hängen: lose Elektrokabel an einem verfallenen Kolonialbau – ein Überbleibsel der Engländer.

Ich fahre zum Shish-Ganj-Tempel. Hier gibt es ein kostenloses Mittagessen für alle, auch für Obdachlose. Ich nehme an dem gemeinsamen Mahl zwischen den verschiedensten Menschen der unterschiedlichsten Kasten teil. Es gibt Kürbisgemüse mit Reis. Mit einem Three-Wheeler, dem Tuk-Tuk, lasse ich mich zum nächsten U-Bahnhof fahren. Mein Fahrer heißt Harish und ist sehr gesprächig. Er erklärt mir, dass es U-Bahnen in Delhi erst seit Ende 2002 gibt. In seinem gebrochenen Englisch vermittelt er mir auch die Grundregeln des indischen Straßenverkehrs. „Good horn, good brakes, good luck“: Man braucht eine gute Hupe, gute Bremsen – und jede Menge Glück. Er lacht. Und genauso erlebe ich es auch: Wer zuerst kommt, fährt zuerst. Oder: Wer am lautesten hupt, kommt durch.

Am U-Bahnhof kaufe ich eine „Fahrkarte“ in Form eines runden Plastikchips. Ich steige gleich in den ersten Wagen – und sehe nur Frauen. Später erfahre ich, dass das ein Waggon speziell für das weibliche Geschlecht ist. Männer haben hier keinen Zutritt. Station Central Secretariat. Vor mir baut sich ein zweiundvierzig Meter hoher Triumpfbogen auf: das India Gate. Auf ihm stehen die Namen von 85.000 indischen Soldaten, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben ließen. Drumherum: riesige, saftig-grüne Parkanlagen. Alles ist groß, sauber und weitläufig. Was für ein krasser Gegensatz zum hektischen, schmutzigen Chandni Chowk!

Sechs Uhr am Abend. Zurück in „meinem“ Viertel. In einem Restaurant bestelle ich „Thali“. Ich habe keine Ahnung, was das ist, aber die Überraschung ist angenehm: Man serviert mir eine Platte mit verschiedenen Metallschälchen. Darin: verschiedene einheimische Kleinigkeiten wie Reis, Kartoffeln, Dhal, Gemüse, Joghurt und Rahmkäse. Satt und zufrieden betrete ich die Straße, und da ist sie wieder: ganz Schatten ihrer selbst, und ich hatte sie schon fast vergessen: die Kleine von heute Morgen. Ich habe gut gegessen, sie hingegen hat bestimmt Hunger. Soll ich ihr jetzt doch Geld geben? Ich habe in einem Reiseführer gelesen, dass an einer Straßenecke bereits die Eltern lauern, um ihrem Kind das Geld abzunehmen. Davon kaufen sich einige dann Drogen oder Alkohol.

Ein paar Meter weiter gibt es einen Laden, in dem man Getränke und Backwaren kaufen kann. Die Creme Rolls sehen gut aus. Ich bedeute der Kleinen, mitzukommen. Als ich ihr eine süße Blätterteigrolle mit Sahnefüllung in die Hand drücke, starrt sie mich an. „No, madam. Rupee!“, sagt sie bestimmt und mit einem energischen Stirnrunzeln. Nicht eine Sekunde wendet sie ihren intensiven Blick von mir. „No money!“, sage ich. „Eat!“ Die kleine Inderin schaut die Süßigkeit skeptisch an. Sie hebt den Zeigefinger und will über die Sahne streichen. Ein hupendes Tuk-Tuk lässt sie zusammenzucken. Ich nicke ihr ermutigend zu. Noch ein Versuch, dann klebt die Sahne an ihrem Finger. Vorsichtig leckt sie daran. Die Lippen schließen und öffnen sich, schmecken die ungeahnte Köstlichkeit. Zögerlich schaut sie sich um, wie um sich zu vergewissern, dass niemand sie sieht. Dann verschlingt sie die Rolle hastig und läuft zum nächsten Passanten. Und dann wird es dunkel – so schnell, dass ich dabei zusehen kann. Irgendwie hat sich die Sonne dem hektischen Lebensrhythmus Delhis angepasst.

Wild und ängstlich zugleich: kleines Mädchen in Delhi

Hinweis: Diese Reisereportage erscheint in Kürze in der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Multikulti im Indischen Ozean

Juhu, der Lenz ist da! Und jetzt, wo das Wetter wieder schöner geworden ist und die Sonne strahlt, denke ich an den Frühling im Jahr 2005. Ich schrieb meine Magisterarbeit. Das Thema: die Sprachsituation auf der Insel Mauritius im Indischen Ozean. Nostalgisch blicke ich auf eine stressige, aber auch wunderbare und erinnerungswürdige Zeit zurück. Eine kleine Hommage an mein Studium.

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Mauritius ist vielen als Urlaubsparadies bekannt. Doch hat die Insel einiges mehr zu bieten: eine unglaublich vielschichtige Sprachlandschaft. Mauritius, Namensgeber für die weltberühmte blaue Briefmarke, ist vielen bekannt als „Perle im Indischen Ozean“. Die wenigsten wissen, wo sich die Insel genau befindet, „irgendwo im Indischen Ozean“. Man weiß, sie ist ein Ferienparadies, das man gerne einmal bereisen würde. Doch Mauritius ist weit mehr als nur eine Urlaubsinsel: Sie ist Schmelztiegel unterschiedlichster Kulturen und Sprachen. Einst von verschiedenen europäischen Nationen umkämpft, leben dort heute die Nachfahren von Kolonisten, afrikanischen Sklaven und indischen Lohnarbeitern in Harmonie miteinander – keine Spur mehr von dem Gemetzel der vergangenen Jahrhunderte. Die gegenseitige Toleranz der verschiedenen Völker mit ihren jeweiligen Religionen und ethnischen Bräuchen ist gegenwärtig vermutlich nirgendwo so groß wie hier. Und so unterschiedlich die Menschen sind, so vielschichtig ist auch die Sprachlandschaft der Insel: Neben dem „Morisyen“, dem Englischen und dem Französischen werden eine Reihe von weiteren Sprachen gesprochen.

Vielschichtige Sprachlandschaft

Wer zuerst auf den Maskarenen gelandet ist, ist bis heute nicht geklärt. Bekannt ist, dass die Portugiesen zu Beginn des 16. Jahrhunderts dorthin gelangten, die Inseln jedoch nicht besiedelten. Bekannt ist weiterhin, dass der Seefahrer Péro de Mascarenhas der Inselgruppe ihren Namen gab. Man nannte Mauritius „Ilha do Cirne“ – „Schwaneninsel“ – und nutzte sie ausschließlich zu pragmatischen Zwecken: etwa, um Vieh auszuwildern, das als Nahrungsquelle diente. Die Folge: Ein erheblicher Teil der exotischen Flora und Fauna wurde zerstört; einheimische Arten wie der Vogel „Dodo“ starben aus.

Mitte des 17. Jahrhunderts erreichten die Holländer Mauritius und die Franzosen das benachbarte Réunion. Während Frankreich „seine Insel“ erfolgreich angliederte, scheiterten die Holländer mit ihrer Mission auf Mauritius. Um 1710 verließen sie schließlich die Maskarenen. Den Franzosen aber gelang es, sich zu Beginn des 18. Jahrhunderts dort fest zu etablieren: Das Französische war jetzt die erste Sprache, die hier verbreitet wurde. Ihre Arbeitskräfte bezogen die französischen Kolonialherren vorwiegend aus Afrika: Um 1722 wurden die ersten Sklaven nach Mauritius gebracht. Es wurde strikt darauf geachtet, dass diese aus den verschiedensten Regionen und Stämmen Afrikas stammten. Damit wollten die Herren verhindern, dass die Sklaven miteinander sprechen und Revolten anzetteln konnten. Erfolglos. Mit der Zeit entwickelten die Afrikaner ihr eigenes „Pidgin“, eine Behelfssprache, mit der sie untereinander und mit ihren Kolonialherren kommunizierten. In der Folgezeit entwickelte sich daraus eine eigenständige Kreolsprache, die sich heute fest etabliert hat: das Morisyen.

1810 gelangte Mauritius in britische Hand, weshalb auf Mauritius heute auch Englisch gesprochen wird. Der wichtigste Wirtschaftszweig der Inselbewohner wurde die Zuckerproduktion. Doch mit Abschaffung der Sklaverei fehlten den Engländern Arbeitskräfte – und so brachten sie aus ihren indischen Kolonien Lohnarbeiter auf die Insel. Zu diesen „Coolies“ (Kulis) gehörten Angehörige unterschiedlicher Völker wie Hindus, Muselmanen und Tamilen. Diese haben sich bis heute fest auf der Insel etabliert. Heute machen diese Gruppen etwa zwei Drittel der Bevölkerung aus. Mit der Zeit kamen auch indische Händler aus dem heutigen Gujarat und etwas später Chinesen nach Mauritius. Alle diese ethnischen Gruppen brachten ihre Sprache, Kultur und Religion ein.

Verschiedene Sprachen, verschiedene Rollen

Wann auf Mauritius welche Sprache verwendet wird, hängt in erster Linie davon ab, ob ein Anlass formell ist oder nicht. Bei offiziellen Anlässen sprechen die Mauritianer Englisch, die Amtssprache des Inselstaates. Nur für sehr wenige Menschen ist es zugleich Muttersprache; vielmehr hat es für sie den Status einer Fremdsprache. Prestigesprache, zweite Amtssprache und Schriftsprache ist das Französische. Es wird ebenfalls in formellen Situationen verwendet, ist aber Muttersprache für weitaus mehr Einwohner. Der kulturelle Einfluss des Französischen ist wesentlich stärker als der des Englischen – seine Ähnlichkeit mit dem Kreolischen macht es für die Inselbewohner einfacher, Französisch zu lernen.

Das Kreolische dominiert innerhalb der weiten Sprachlandschaft der Insel Mauritius. Ein Großteil der mauritianischen Bevölkerung verwendet es als Alltagssprache. Das Kreolische hat noch immer keinen konkreten Rechtsstatus, doch wird es inzwischen teilweise auch im öffentlichen Leben verwendet. Als Muttersprache der meisten Einwohner kann das Morisyen nämlich als sprachliches Verbindungsstück zwischen den einzelnen ethnischen Gruppen angesehen werden. Seit Jahrzehnten gibt es mehr oder weniger effektive Bestrebungen, eine einheitliche Graphie für die Sprache zu finden und sie zu standardisieren.

Viele Mauritianer sprechen mindestens zwei – oft aber mehrere – Sprachen fließend. Je nach sozialer Stellung oder Beruf werden bestimmte Sprachen verwendet, die eine gewisse Rangordnung haben: Geschäftsführer, Rezeptionisten und Telefonisten beispielsweise sprechen meist Französisch, während Geschäftsführer internationaler Firmen untereinander Englisch reden. Auch offizielle Korrespondenzen werden in Englisch durchgeführt. Angestellte aus dem Bank- oder Versicherungswesen neigen dazu, untereinander, am Telefon und mit den Kunden Französisch zu sprechen – es sei denn, diese sind schlecht gekleidet. In einem solchen Fall wird in Morisyen kommuniziert. Techniker, Bedienstete im Servicebereich und Fahrer sprechen ebenfalls überwiegend Kreolisch. Es kann davon ausgegangen werden, dass mit zunehmend hierarchischer Stellung Vorgesetzte über die Kenntnis des Englischen und Französischen verfügen dürften, um ihrerseits Arbeitsabläufe oder organisatorische Aspekte mit Geschäftspartnern zu kommunizieren.

Morisyen erlebt einen starken Aufwärtstrend: Es wird heute von den meisten Einwohnern – ganz gleich welcher Nationalität – gesprochen. Doch vor allem westliche Nationen haben dieser Sprache gegenüber noch immer ihre Vorbehalte: Das Kreolische sei keine Sprache, weil es lediglich aus der Unbeholfenheit der afrikanischen Sklaven entstanden sei, die kein korrektes Französisch gesprochen hätten. Es habe keine greifbaren und festen grammatischen Regeln, heißt es. Dass das Morisyen keine Masse an Regeln, dafür aber jede Menge unerschöpfliche Ausdrucksmöglichkeiten zu bieten hat, wird leider nicht offiziell anerkannt – noch nicht. Es wird wohl noch lange dauern, bis es soweit ist.

Lächeln

Local is lekker!

Exotische Gewürze, aromatische Zutaten und Düfte, bei deren bloßem Einatmen man Fernweh in sich aufkeimen spürt: Die Küche der „Regenbogennation Gottes“ ist genau wie das Land Südafrika selbst ein Schmelztiegel unterschiedlichster nationaler und internationaler Einflüsse. Südafrika. Das Kochbuch, erschienen im Fackelträger Verlag Köln, präsentiert dem Hobbykoch und Südafrikafan auf 256 Seiten die beliebte „Fusions-Küche“, in der afrikanische, europäische und asiatische Elemente zu einer schmackhaften und reichhaltigen Kost vereint sind.

Dem Kapitel Weine widmet das Kochbuch vorweg ein paar anschauliche Seiten. Von Chenin Blanc und Chardonnay über Cabernet Sauvignon, Shiraz und Merlot bis hin zum begehrten Pinotage-Wein: Südafrika ist vor allem auch für seinen Weinbau bekannt und beliebt. Kapstadt ist eine der größten Weinhauptstädte der Welt.

Die Nationalspeise Südafrikas, so erfährt man im Kochbuch, ist der Bredie. Dies ist ein einfach zuzubereitender, aromatischer Lammeintopf mit verschiedenem Gemüse und Wasserlilien. Auch komplexere Rezepte mit Antilopen- oder Krokodilfleisch, Fisch und Meeresfrüchten sollte man unbedingt einmal ausprobieren. Neben den meist asiatischen Hauptspeisen beschreibt Südafrika. Das Kochbuch unter anderem auch Mehl- und Süßspeisen mit europäischen Einflüssen, darunter den Rollkuchen Roly-Poly, den beliebten Malva-Pudding oder das so genannte Wasserbock-Gebäck, benannt nach der afrikanischen Antilopenart.

Der geneigte Koch wird sich jetzt vielleicht fragen, woher er all die exotischen Zutaten beziehen soll. Hier schafft Südafrika. Das Kochbuch Abhilfe: Da natürlich nicht alle Zutaten hierzulande erhältlich sind – darunter etwa Krokodil- und Antilopenfleisch oder Wasserlilien – bietet das Kochbuch als Ersatz Produkte an, die stattdessen in den Rezepten verarbeitet werden können.

Südafrika. Das Kochbuch ist ein tolles Werk nicht nur reich an Rezepten für kulinarische Köstlichkeiten, bei denen einem das Wasser im Munde zusammenläuft. Im wahrsten Sinne des Wortes geschmackvolle Fotografien und darüber hinaus zahlreiche interessante Informationen über Land, Leute und Leckereien runden das liebevoll produzierte, optisch sehr ansprechende Werk in seiner Gesamtheit ab.


Local is lekker, sagt der Einheimische. Und recht hat er.